E-Girl: Unterschied zwischen den Versionen

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'''E-Girls''' bezeichnen Mädchen und zumeist sehr junge Frauen, die sich durch bestimmte Stilelemente äußerlich von anderen Jugendlichen abheben und innerhalb ihrer Szene eine stark internetorientierte Lebensweise verkörpern. Die Bandbreite reicht vom Zitieren bestimmter Musikstile und Bands über Emo-Themen, aber auch stark sexualisierte, pornografische Selbstinszenierungen. Das vorangestellte E steht vermutlich für electronic und soll den Bezug zum Cyberspace betonen.
'''E-Girls''' bezeichnen Mädchen und zumeist sehr junge Frauen, die sich durch bestimmte Stilelemente äußerlich von anderen Jugendlichen abheben und innerhalb ihrer Szene eine stark sexualisierte, internetorientierte Lebensweise verkörpern. Die Bandbreite reicht vom Zitieren bestimmter Musikstile und Bands über Emo-Themen, über Cosplay bis zu pornografischen Selbstinszenierungen. Das vorangestellte E steht vermutlich für electronic und soll den Bezug zum Cyberspace betonen.


== Begriffsdeutung ==
== Begriffsdeutung ==
Das wesentliche Element dieser Jugendkultur ist die Verbindung der eigenen realen Identität mit einer virtuell transportierten Identität und der Lebensweisen dieser beiden Identitäten. E-Kids kodifizieren ihre Identität durch Stilelemente aus dem japanischen [[Anime]] und [[Hentai]], aber auch aus anderen Strömungen wie [[Gothic]], Emo, [[BDSM]], Punk, Grunge, Metal usw. Mit dem [[Cosplay Roshutsu Kenkyuukai|Cosplay]] finden sich sehr breite Überschneidungen. sodass man die beiden Themen nicht klar abgrenzen kann, vielmehr befeuern sie sich im Internet immer weiter.   
Das wesentliche Element dieser Jugendkultur ist die Verbindung der eigenen realen Identität mit einer virtuell transportierten Identität und der Lebensweisen dieser beiden Identitäten. E-Kids kodifizieren ihre Identität durch Stilelemente aus dem japanischen [[Anime]] und [[Hentai]], aber auch aus anderen Strömungen wie [[Gothic]], Emo, [[BDSM]], Punk, Grunge, Metal usw.  
 
Mit dem [[Cosplay Roshutsu Kenkyuukai|Cosplay]] finden sich sehr breite Überschneidungen, sodass man die beiden Themen nicht klar abgrenzen kann, vielmehr ergänzen und befördern sie sich im Internet immer weiter.   


=== Kodifizierung des Stils ===
=== Kodifizierung des Stils ===
Diese Kodifizierung ist die Umsetzung eines sozial etablierten, niemals formal verhandelten Regelwerkes, welches übliche Codes für bestimmte Aussagen festlegt. Die E-Girls definieren ihr Verständnis und die Benutzung dieser eigenen Codesprache als wesentlichen Kern des Dazugehörens zu dieser Szene. Wer die Codes nicht versteht, ist nicht dabei und wird auch recht deutlich ausgegrenzt.   
Diese Kodifizierung ist die Umsetzung eines sozial etablierten, nicht formal verhandelten Regelwerkes, welches übliche Codes für bestimmte Aussagen festlegt. Die E-Girls definieren ihr Verständnis und die Benutzung dieser eigenen Codesprache als wesentlichen Kern des Dazugehörens zu dieser Szene. Wer die Codes nicht versteht, ist nicht dabei und wird auch recht deutlich ausgegrenzt.   


So steht die beliebte Mimik [[Ahegao]] für maximale sexuelle Ekstase. Die einfach nur frech herausgestreckte Zunge transportiert "ich nehme das hier alles nicht so ernst" oder "just kidding". Besonders kindlich-mädchenhafte Kleidung und kindliche Gesten, wie nach innen gedrehte Knie und Fußspitzen ,transportieren "ich bin ja, so schüchtern", während das Choker-Halsband die Brücke zu eindeutig sexuellen Spielarten des BDSM schlägt, dabei aber keine Unterwerfung signalisiert, sondern eher die wilde, (selbst) befreite Sexualität transportiert. Die Liste der Codes ist lang und stark sexuell bis pornografisch geprägt. Sie ist ein breiter und nicht leicht zu erfassender Stilmix mit vielen Details, welche von fein abgestimmten Stimmungsbeschreibungen bis zu detaillierten Codes für sexuelle Vorlieben und gewünschte Praktiken praktisch alles enthält, was Jugendliche für wesentliche Elemente ihrer Sozialisation halten.
So steht die beliebte Mimik [[Ahegao]] für maximale sexuelle Ekstase. Die einfach nur frech herausgestreckte Zunge transportiert "ich nehme das hier alles nicht so ernst" oder "just kidding". Besonders kindlich-mädchenhafte Kleidung und kindliche Gesten, wie nach innen gedrehte Knie und Fußspitzen ,transportieren "ich bin ja, so schüchtern", während das Choker-Halsband die Brücke zu eindeutig sexuellen Spielarten des BDSM schlägt, dabei aber keine Unterwerfung signalisiert, sondern eher die wilde, (selbst) befreite Sexualität transportiert. Die Liste der Codes ist lang und stark sexuell bis pornografisch geprägt. Sie ist ein breiter und nicht leicht zu erfassender Stilmix mit vielen Details, welche von fein abgestimmten Stimmungsbeschreibungen bis zu detaillierten Codes für sexuelle Vorlieben und gewünschte Praktiken praktisch alles enthält, was Jugendliche für wesentliche Elemente ihrer Sozialisation halten.
Ein großer Teil dieser Codes kommt aus Japan und wurde von den Otakus (japanische Nerds) geprägt. Waifu, die Ehefrau und Husbando, der Ehemann sind ursprüngliche Wortspiele mit den englischen Begriffen Wife und Husband. Um die Jahrtausendwende wurden sie aber stärker als Codes verwendet mit Waifu als ideale Frau im Weltbild eines Otaku. Sie ist meistens unerreichbar für den Nerd und oft baut er sich einen virtuellen Avatar als Ersatz, um sie zu verehren.
Der Senpai ist eine Person, die länger zu einer Gruppe gehört als man selbst. Es ist ein Hierarchiebegriff, dessen Gegenteil der Kohai ist. Im E-Girls- und Cosplaycode sind das meistens ältere Schüler oder Lehrer, was zugleich als Synonym für eine autoritäre Machtposition steht, welche neben sozialer auch sexuelle Macht über die jüngeren Mädchen ausübt, was beliebter Ausgangspunkt für spontanen Sex und Orgien ist. Dies passt gut ins E-Girl-Konzept, welches das schüchterne junge Mädchen sieht, welches von der Autorität zu Sex ermuntert, bisweilen auch genötigt wird und dies sofort und gerne in exzessiver Weise auslebt. In Real Life Hentai lässt sich das sehr gut umsetzen und mit den beliebten Cosplay-Kostümen gestalten. Die symbolischen Mimiken wie [[Ahegao]] werden hierbei in Varianten und wie eine Tonleiter zur Darstellung von Erregungszuständen und deren Steigerung eingesetzt.


=== Sexualisierung des Stils ===
=== Sexualisierung des Stils ===
E-Girls bauen viele sexualisierte Elemente in ihre Selbstdarstellung ein und betonen in Selfies variantenreiche pornografische Inszenierungen. Stilbildende Elemente sind vor allem sexy Dessous, Piercings, bunte Haare, geflochtene Zöpfe, pinkes MakeUp auf Wangen und Nasenspitze, welches betont übertrieben appliziert wird, sowie Tattoos, wobei diese oft gestempelt, aufgeklebt oder mittels Transferfolien aufgetragen werden. Die Variabilität der so immer wieder erneuerbaren und neu gestaltbaren Tattoos ermöglicht eine sehr hohe thematische und gestalterische Flexibilität, um z.B. pornografische Elemente und Aussagen für eine Onlinesession oder eine Party zu plakatieren, in der Schule oder am Arbeitsplatz jedoch konventionellere Darstellungen zu benutzen. Bestimmte MakeUp Elemente, Haarfarben, diverse, kodifizierte Accessoires spielen eine große Rolle für die virtuellen Avatare wie für die Persönlichkeiten im realen Leben. Die Kopplung zwischen beiden Welten in allen Lebensbereichen ist charakteristisch für die E-Girls.  
E-Girls bauen viele sexualisierte Elemente in ihre Selbstdarstellung ein und betonen in Selfies variantenreiche pornografische Inszenierungen. Stilbildende Elemente sind vor allem sexy Dessous, Piercings, bunte Haare, geflochtene Zöpfe, pinkes MakeUp auf Wangen und Nasenspitze, welches betont übertrieben appliziert wird, sowie Tattoos, wobei diese oft gestempelt, aufgeklebt oder mittels Transferfolien aufgetragen werden. Immer mehr tendieren E-Girls dazu, auch echte und großflächige Tattoos, meist mit Fantasiemotiven stechen zu lassen. Das Stechen selbst wird hierbei oft zum gefilmten Event mit pornografischen Elementen. 
 
Die Variabilität der erneuerbaren und neu gestaltbaren Tattoos ermöglicht eine sehr hohe thematische und gestalterische Flexibilität, um z.B. pornografische Elemente und Aussagen für eine Onlinesession oder eine Party zu plakatieren, in der Schule oder am Arbeitsplatz jedoch konventionellere Darstellungen zu benutzen. Bestimmte MakeUp Elemente, Haarfarben, diverse, kodifizierte Accessoires spielen eine große Rolle für die virtuellen Avatare wie für die Persönlichkeiten im realen Leben. Die Kopplung zwischen beiden Welten in allen Lebensbereichen ist charakteristisch für die E-Girls.  
 
Ein fortgeschrittenes Level der pornografischen Umsetzung entstammt ursprünglich dem Cosplay, wurde aber durch die E-Girls erst fest etabliert und in der Breite ausgebaut. Beliebt sind die Katzen- und Fuchsohren, der puschelige Fuchsschwanz am Analplug sowie das Zitieren von Figuren aus Comics und Comicverfilmungen wie Sailormoon oder Super Mario. Dies etablierte den [[Real Life Hentai]] als eigene pornografische Stilrichtung mit einer eigenen Handlungskonzeption und eigener Farben- und Formensprache, eigenem Wortschatz und eigenen Symbolen bis hin zu einer eigenen Ästhetik. 


=== Virtualisierung des Stils ===
=== Virtualisierung des Stils ===
avs
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