Erotografie: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 16. Dezember 2012, 13:26 Uhr

Erotografie umfasst laut Kulturwissenschaftlerin Corinna Rückert "pornografisches Material [...], das Sexuelles darstellt, aber in der Art der Präsentation keine Degradierung erkennen lässt.". Rückert hat dieses in ihrem Buch „Die neue Lust der Frauen“ dargelegt. „Erotografie“ wird als Gegenbegriff zur Pornografie verwendet.

Der Begriff der Erotografie wurde durch den Bamberger Psychologieprofessor Herbert Selg geprägt und gehört seit Jahren zu den wichtigsten Fachausdrücken in der Jugendschutz-Diskussion in Deutschland.

Selg schlug eine differenzierte Sprachregelung vor, damit nicht alle sexuellen Darstellungen negativ besetzt sind. Er setzte sich dafür ein, dass Erotografie, neben dem Begriff der Pornografie, öfter verwendet wird. In Medien- und Kulturwissenschaften, sowie Kunstgeschichte und Rechtsprechung wird dieser Begriff inzwischen verwendet.

Die wissenschaftliche Diskussion über unterschiedliche Eigenschaften der Erotografie hält bis heute an. Einige Wissenschaftler kamen inzwischen zu der Erkenntnis, dass Gewaltinhalte in Medien aus Sicht des Jugendschutzes besorgniserregender sind, als sexuelle Darstellungen.

Der Begriff „Erotografie“ setzte sich lange in Fachkreisen nicht durch, doch scheint die Differenzierung zwischen Erotografie und Pornografie nötig zu sein, um den vielfältigen Erotik-Inhalten auf dem Markt gerecht zu werden.

Die Marktentwicklung schreitet schneller fort, als die Wirkungsforschung. In den 50er Jahren hatte bereits bloße Nacktheit einen pornografischen Beigeschmack. Heute befinden sich einige Produktionen am Rande der „harten Pornografie“, die strafbar ist. Hierzu gehören Darstellungen in Richtung Richtung Sodomie, Koprophagie, sadomasochistischen Praktiken, Nekrophilie oder Pädophilie.

Während in den fünfziger und sechziger Jahren der Jugendschutz schwerpunktmäßig aus dem Schutz vor jeglichen sexuellen Darstellungen bestand, kamen in den 70ern Gewaltdarstellungen hinzu.

Inzwischen versucht man differenzierter zu untersuchen, welche Darstellungen der Sexualität jugendgefährdend wirken können.