Real Girls: Unterschied zwischen den Versionen
K +Infobox. |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 18: | Zeile 18: | ||
| Land = | | Land = | ||
| ISBN = | | ISBN = | ||
| Versand = | | Versand = | ||
| Website = | | Website = | ||
| Blogger = | | Blogger = | ||
Zeile 48: | Zeile 48: | ||
== Autor == | == Autor == | ||
Scott Lanes | Scott Lanes | ||
[[Kategorie:Buch]] | [[Kategorie:Buch]] | ||
[[Kategorie:Bildband]] | [[Kategorie:Bildband]] | ||
[[Kategorie:Goliath]] | [[Kategorie:Goliath]] |
Aktuelle Version vom 1. Dezember 2014, 11:14 Uhr
|
Real Girls ist ein Bildband von Scott Lanes.
Inhalt / Details
Es wird oft gesagt, dass nichts zeitloser ist, als die Schönheit der weiblichen Nacktheit, doch es gibt wenige Dinge, die von so kurzer kultureller Dauer sind. Immer in enger Verbindung mit der jeweiligen Kultur hat jede Ära ihren eigenen markanten Stil der erotischen Symbolik geschaffen. Weniger als jedes andere Objekt der Fotografie lässt sich die Nackte aus ihrem sozialen Zusammenhang lösen; Fotografen, welche dies dennoch versuchen, übersehen eine der bedeutendsten Ansprüche erotischer Fotografie. „Pop“-Erotik bedient sich für ihre Vermarktung solch fader, aus dem sozialen Zusammenhang gelöster Standards: durch das Minimalisieren des Inhalts wird dort versucht, das Interesse am vermarkteten Produkt möglichst lange am Leben zu halten. Doch ohne Vermittlung eines Inhaltes werden die Wünsche des Publikums nicht erfüllt und keine Bilder geschaffen, nach denen sich die Öffentlichkeit heimlich sehnt und mit denen sie sich identifiziert.
Erotische Fotografie hat sich mit einem erkennbar historischen Trend entwickelt: Die Fotografen jeder Ära huldigen den etablierten Konzepten, während sie dem Genre einzigartige Möglichkeiten hinzufügen. Fotografen, denen es an historischem Verständnis für das Genre fehlt, missverstehen oft die besonderen Schwierigkeiten der Konzeption, auf die all jene, die mit diesem Medium arbeiten, seit jeher gestoßen sind. Die sexuelle Ästhetik zu erfassen, setzt ein Gefühl für die Verbindung zwischen Darsteller und Beobachter in diesem bestimmten Moment voraus. Normalerweise errichtet erotische Kunst eine Mauer an Objektivität zwischen Betrachter und Objekt. Erotische Inhalte sind umgeben von einer „Andersartigkeit“, die eine Distanz gegenüber dem Zuschauer schaffen, da sie häufig eine unerreichbare Welt beschreiben. Wahre Erotik wird oft dadurch erreicht, dass eine Art Beziehung zum Betrachter aufgebaut und Distanz abgebaut wird. Dazu muss sich ein ganz eigener und individueller Stil mischen. Pop- Erotik umgeht dies traditionellerweise durch das Ausweichen auf Zusammenhanglosigkeit, offene Pornographie oder Fantasievorstellungen. Jedoch schafft keines dieser Mittel eine Beziehung zum Betrachter.
Diese Sammlung von Arbeiten repräsentiert nun ein solch erfolgreiches Zusammenspiel von Sinnlichkeit und Überzeugungskraft, während sie gleichzeitig neue Facetten des Genres aufzeigt. Die Fotografie des letzten Jahrzehnts, die geprägt war von plastikartigen, wissenschaftlich dargestellten Körpern, erfährt eine Wende. Der geschmacklose Versuch, erotische Kunst mit einfachen pornographischen Themen zu verbinden, kann nicht länger dazu benutzt werden, ein intellektuelles Publikum begeistern zu wollen. Diese Fotografien repräsentieren authentische, zeitgenössische Frauen in einem aktuellen, modernen Stil.
Genau so, wie die Bezeichnung „Timeless Nude“ generell missverstanden wird, so wird auch das Konzept „Girl Next Door“ falsch gedeutet. Dieser Begriff, der oft eine Art Nische bezeichnet und nicht als „professionelle“, erotische Fotografie gewertet wird, hat nun die Bedeutung „Amateur“ oder „unprofessionell“ erhalten. Professionelle Models unterscheiden sich hinsichtlich des Körperbaus oder ihrer Weiblichkeit im Allgemeinen nicht von den Mädchen, die im Cafe um die Ecke arbeiten. Bei „Girl Next Door“ geht es mehr um die fotographische Ausrichtung als um das Wesen des Dargestellten. Es gibt nichts „Authentischeres“ als das „Girl Next Door“; das „Mädchen von nebenan“ wird durch die Kunstfertigkeit des Fotografen nur noch authentischer. Beim Fotografien der „Real Girls“ wird vielmehr zunächst der kulturelle Zusammenhang betont, um das Absurde und das Banale zu umgehen und ästhetische Einzigartigkeit als sich des Gesichts eines bekannten Models zu bedienen. „Real Girls“ werden in einen speziellen geschichtlichen Zusammenhang gesetzt und existieren nicht in einem unwirklichen oder leeren Fantasiewelt. Die „Real Girls“ sind Studentinnen und Verkäuferinnen, wie sie uns aus unserem Alltag vertraut sind.
Verlag
Goliath Verlag.
Autor
Scott Lanes