Ahegao

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Ahegao (japanisch アヘ顔) ist ein Gesichtsausdruck aus dem japanischen Porno, welcher sich über verdrehten Augen und herausgestreckte Zunge definiert und als symbolhafte Kodifizierung maximaler Lust und höchster sexueller Ekstase dient.

Begriffsdeutung

Wikipedia u.a. vermuten den Ursprung in der japanischen Gesetzgebung, welche die Darstellung von Geschlechtsorganen und mithin auch des Geschlechtsverkehrs verbieten, weshalb entsprechende Bildteile in japanischen Pornos zensiert werden. Ahegao blieb nicht auf die japanischen Pornoszene begrenzt. Der Ausdruck wurde über das Internet zu einem festen Element der Selbstdarstellung junger Mädchen und Frauen, die eine sexualisierte Botschaft vermitteln wollen, die sich etwa so übersetzt: "Ich bin sexuell so extrem erregt, dass ich jede Kontrolle verloren habe, weshalb ich selbst meine Orgasmen nicht mehr kontrollieren kann."

Kritische Reflexion

Bisweilen werden mit Bezug auf die japanischen Wurzeln des Ahegao auch Aussagen auf der Metaebene intendiert, welche auf Bezüge zu Rapesex oder harten BDSM Themen reflektieren. Hier soll oft vermittelt werden, dass der Orgasmus der Darstellerin extern erzwungen wurde, um den Kontrollverlust noch einmal mehr übersteigert zu betonen. Insbesondere dieser Bezug bringt den pornografischen Kontext in einen Grenzbereich, insbesondere da die Herkunft aus Hentai und Anime zu einer starken Verbreitung auch bei minderjährigen Mädchen führte und für Jungs in der Pubertät auch keineswegs unkritisch zu sehen ist. Da sich diese sehr junge Darstellergruppe in aller Regel nicht des transportierten Themas bewusst ist, sind hier gesellschaftliche und familiär-erzieherische Fragen zu erwägen, wobei insbesondere der in den japanischen Darstellungsformen nahezu selbstverständliche Vergewaltigungskontext für europäische Betrachtungsweisen kritisch ist.

Die Verbreitung von Ahegao unter E-Girls und, weitaus seltener, auch unter E-Boys ist ein naheliegender Entwicklungszweig, da sich die Themen der Strömungen aus dem Anime und Hentai mit jenen der E-Kids in vielen Elementen überdecken. In der Pornografie entsteht dadurch die künstlerische Möglichkeit, volljährige und erfahrenere Models durch die etablierten und symbolisch stark aufgeladenen Inhalte so zu stylen, dass sie weitaus jünger zu wertende Charaktere zu verkörpern, als sie es in den traditionellen pornografischen Formaten abbilden könnten. Ein Bezug zur Pädophilie findet sich hier nicht, es geht eher um den Anschluss der Pornografie unter Beteiligung lebendiger Darstellerinnen und Darsteller an die rein virtuelle Welt des Hentai.


Die Bedeutung des Ahegao für Selfies in den sozialen Medien transportiert somit eine pornografische Geste in gewissermaßen salonfähiger Form in den Alltag der jungen Nutzerschichten sozialer Medien. Den Jugendlichen ermöglicht dies unter anderem auch, eigene sexuelle Vorstellungen und Wünsche in einer Form zu plakatieren, welche Den pornografisch übersteigerten Inhalt zwar eindeutig abbildet, damit jedoch nicht gegen die strengen Regeln der social media Plattformen verstößt. Auch die Eltern der oft minderjährigen Darstellerinnen sind meistens eher geneigt, Ahegao als Albernheit abzutun, ohne die dahinterliegenden Intentionen zu kennen oder zu hinterfragen, denn oft ist es den Mädchen selbst nicht bewusst, welche Botschaften sie nach außen senden, was die Problematik der mixed signals im Kontext mit dem Gebrauch des Ahegao und anderer Gesten, Mimiken und Styleelementen immer wieder auftaucht. Insbesondere gewinnt dieses Problem an Bedeutung, da die pornografischen Aspekte wegen der vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten und Kenntnisse der Szene nicht eindeutig etabliert sind.


Neben Belle Delphine muss Rusty Fawkes als stilprägend genannt werden. Beide Influencerinnen stehen für Ahego in Perfektion sowohl hinsichtlich der pornografischen Inszenierung, als auch der stilistischen Elemente und deren Bezugnahme auf Cosplay, Anime, Hentai usw.