Pornodarsteller sind Frauen, Männer und Transsexuelle sämtlicher Neigungen, die echten Sex vor der Kamera praktizieren.

Pornodarsteller bei der Arbeit

Zu den international bekanntesten Pornodarstellern zählen Rocco Siffredi, Ron Jeremy, Jenna Jameson und John Holmes. Zu den bekanntesten in Deutschland lebenden Darstellerinnen zählen Dolly Buster und Gina Wild.

Gesundheit

Da selten mit Kondom gearbeitet wird, ist der Beruf des Pornodarstellers mit gesundheitlichen Risiken verbunden, besonders Geschechtskrankheiten wie Chlamydien und Tripper sind recht verbreitet, aber es haben sich auch schon Pornodarsteller mit HIV infiziert.

Alle 14-Tage bis 4 Wochen muss sich in Deutschland jeder Darsteller auf Geschlechtskrankheiten in einem Labor untersuchen lassen. Mittlerweile ist der sogenannte Volltest üblich, der die Untersuchung auf Krankheiten wie HIV, Hepatitis C, Chlamydien, Tripper und Syphilis umfasst. Je nach Labor kostet so ein Test über 100 Euro, für die der Darsteller in der Regel selbst aufkommen muss.

Manche Ärzte empfehlen eine Hepatitis-B-Impfung.

Um die Übertragung von Geschlechtskrankheiten zu vermeiden, drehen manche Darstellerinnen nur mit ihrem festen Partner. Sie werden dann möglicherweise nicht so oft gebucht, aber auf der anderen Seite sparen sie Geld für Behandlungskosten beim Arzt.

Verdienst

Als Pornodarsteller verdient man in Deutschland ca. 250 Euro pro Szene (eine Sex-Szene bis zum Cumshot). Die Gage variiert aber, da es auch üblich ist z.B. Amateuren weniger zu zahlen, während Exklusiv-Darsteller teilweise deutlich mehr verdienen. Einige Darsteller verdienen zusätzlich Geld mit einer eigenen Website, Shows und Autogrammstunden oder arbeiten für die Website MyDirtyHobby.

Öffentlichkeit

Der Darsteller sollte sich darüber im klaren sein, dass er beim Dreh mit dem Unterschreiben des Vertrages in der Regel alle Rechte am Bild abgibt. Die Rechte werden meistens zeitlich unbegrenzt und auch medienübergreifend abgetreten, was bedeutet: Auch 10 Jahre nachdem der Darsteller aufgehört hat zu drehen, kann er in einer Fernsehwerbung für 0900-Nummern auftauchen.

Ist der Darsteller in einer Fernsehreportage über einen Porno-Dreh zu sehen, kann es passieren, dass der Hausmeister, oder Nachbarn ihn darauf ansprechen. Es ist auch möglich, dass der Darsteller auf der Straße oder in der Bahn erkannt wird. Sein Umfeld wird möglicherweise auch mit Verachtung reagieren, während ihm andere wiederum auf die Schultern klopfen.

Im Zeitalter des Internets muss sich jeder Darsteller darüber im Klaren sein, dass das Netz nichts vergisst und auch lange nach dem Ausstieg können Bilder und Videos des Darstellers für alle abrufbar im Web kursieren.

Grenzen

Ein Motto lautet "Mache vor der Kamera nichts für Geld, was Du zu Hause nicht auch umsonst machen würdest". Dennoch gehen einige Darsteller im Beruf über die Grenzen dessen, was sie privat praktizieren.

Es gibt Frauen, die mit anderen Frauen drehen, obwohl sie privat keinerlei Bi-Ambitionen haben. Es gibt junge Männer, die mit 60-jährigen drehen. Frauen, die privat kein Anal machen, aber es vor der Kamera für Geld tun. Jeder muss für sich seine persönlichen Grenzen entscheiden und dennoch werden diese nicht selten im Lauf der Karriere ausgedehnt.

Darsteller argumentieren teilweise so: "In jedem Beruf gibt es mal schlechtere Tage. In jedem Beruf macht man mal Dinge, die man nicht so gerne tut".

Manche Darstellerinnen lassen sich operativ die Brüste vergrößern oder die Lippen auffüllen, weil sie sich davon mehr Erfolg im Erotik-Geschäft versprechen.

Vor dem Dreh

Buchung

Gage, Reisekosten und Unterkunft sollten schon bei der Buchung und nicht erst beim Drehbeginn genau abgeklärt und vereinbart werden.

Wird man für eine SM-Produktion gebucht, empfiehlt es sich im Vorfeld genau abzuklären, ob man für den dominanten oder devoten Part vorgesehen ist und welche Praktiken zur Anwendung kommen sollen. Liegt einem die eine oder andere nicht, ist von dem Dreh gegebenenfalls abzuraten.

Da immer Unvorhergesehenes eintreten kann, ist nicht vorherzusagen, wann genau Drehschluss ist. Daher empfiehlt es sich, für den Tag, an dem man gebucht ist, keine weiteren Termine zu machen.

Test

Vor dem Dreh muss ein Test gemacht werden (je nach Produktion ein sogenannter Volltest). Im Labor ist abzuklären, wann voraussichtlich das Ergebnis vorliegen wird, was unter Umständen ein paar Tage dauern kann. In jedem Fall muss der Darsteller rechtzeitig zu Drehbeginn über das Testergebnis verfügen. Manche Labore schicken den Test auch via Post, Fax oder Mail zum Darsteller oder teilweise auch direkt zur Produktion, bei anderen muss der Test wiederum persönlich abgeholt werden.

Dreharbeiten

Vorbereitungen

Vor der Szene duschen die Darsteller in der Regel, zeigen sich unaufgefordert ihre Volltests und füllen die Verträge aus. Empfangsbestätigungen für die Gage sollten noch nicht unterschrieben werden. Manche Produktionen warten mit den Verträgen auch bis nach der Szene. Steht Analverkehr auf der Tagesordnung, ist es üblich, sich vor dem Dreh anal vorzubereiten (Säuberung, manchmal auch Dehnung der Schließmuskulatur).

Bei vielen Produktionen gibt es keine professionelle Maske und die Darsteller tun gut daran, selbst dafür zu sorgen.

Viele Männer machen sich schon mal warm, entweder alleine oder mit einer Darstellerin. Das hat den Vorteil, dass es sobald die Kamera läuft, nicht lange dauert, bis die Darsteller auf Touren kommen. Einige Produktionen sehen es allerdings nicht gerne, wenn man schon Sex hat, bevor die Kamera läuft.

Beim Gang ins Solarium empfiehlt es sich, sich während der Besonnungszeit mindestens einmal zu drehen, um weiße Stellen am Po zu vermeiden.

Drehbuch

Die wenigsten Produktionen in Deutschland arbeiten mit Drehbüchern. Es gibt sie aber und man tut gut daran, den Text vernünftig vorzubereiten, denn andernfalls kann man für große Verzögerungen im Ablauf verantwortlich sein.

Comedy

Die Szenen, in denen kein Sex stattfindet nennt man Comedy-Szenen. Es sind oft kleine Dialoge in der Art: "Die Handwerker sind da, wir müssen ein Rohr verlegen."

Hard/Soft

Bei manchen Produktionen wird eine Szene in hard und in soft (z.B. fürs Pay-TV) gedreht. Dies kann durch unterschiedliche Kamera-Winkel erfolgen, oder durch zweimaliges Drehen der Szene. Bei der Soft-Variante haben, obwohl man davon nichts sieht, viele Darsteller trotzdem richtigen Sex. Das hat z.B. den Vorteil, das der Penis nicht im Weg rumhängt.

Ablauf

Eine übliche Sex-Szene umfasst einen Blowjob, verschiedene kamerafreundliche Stellungen wie Reiten, Doggie, Spoon, und Flyings und endet mit einem Cumshot.

In der Regel wird darauf geachtet, das so gut wie möglich offen zur Kamera gearbeitet wird: Beim Blowjob sollten z. B. die Haare den Penis nicht verdecken, beim Sex sind meistens lange Stöße den kurzen vorzuziehen, damit man möglichst viel vom Penis sieht. Eine Ausnahme ist Deep Throat, wo der Penis möglichst vollkommen im Mund der Darstellerin verschwinden soll.

Danach

Nach der Szene duschen die Darsteller und manche Männer pinkeln und desinfizieren sich direkt den Penis in der Hoffnung so weniger anfällig für Krankheiten wie Chlamydien oder Tripper zu sein - die Wirkung ist jedoch umstritten.

Bezahlung

Nach der Szene erfolgt die Abrechnung in Bar und erst dann sollte der Empfang bestätigt werden. Ist auf dem Vertrag der Betrag offen, sollte er nachgetragen werden. Der Darsteller ist selbst dafür verantwortlich, dass die Gage ordnungsgemäß versteuert wird.

Catering

Für die Verpflegung sorgt in der Regel die Produktion.

Hilfsmittel

Um vor der Kamera besser performen zu können, greifen viele männliche Darsteller zu Hilfsmitteln wie Viagra, Cialis, Levitra oder Yohimbe. Einige Darsteller spritzen auch. Dabei kommt die SKAT (Schwellkörper-Auto-Injektions-Therapie) zum Einsatz. SKAT wird verwendet, da die oral einzunehmenden Präparate nur funktionieren, wenn man sexuell erregt ist, während die Injektion in den Schwellkörper eine mechanische Erektion unabhängig von einem sexuellen Reiz erzeugt. Nebenwirkung: bei Überdosierung kann es zu einer Dauererektion kommen, in dessen Folge Blut aus dem Penis abgesaugt werden muss.

Vorraussetzungen

Allgemeine

  • Volljährigkeit.
  • Volltest (siehe Gesundheit).
  • Gute Kondition ist von Vorteil.
  • Gelenkigkeit ist von Vorteil.

Frauen

Oberweite

Auch wenn die stereotype Pornodarstellerin blond und vollbusig ist, zeigt sich in der letzten Zeit ein Trend zur Natürlichkeit. Frauen wie Jana Bach zeigen, dass man auch ohne Silikon eine steile Karriere hinlegen kann.

Männer

Stehvermögen

Während einer Szene können unvorhergesehene Dinge auftreten, die die Standfestigkeit beeinträchtigen: die Szenenpartnerin kann unerwartet große Schamlippen haben, was nicht jeder ästhetisch findet, oder sie kann ihre Tage bekommen, oder sie hat schon ihre Regel und dreht mit einem Softtampon, das für den Mann unangenehm sein kann, wenn er dagegen stößt. Es kann außerdem sein, dass die Frau Schürfwunden von einem voherigen Dreh hat, die unappetitlich aussehen, außerdem gibt es Frauen, die zuweilen unangenehm riechen. Bei Außendrehs kann es sein, dass unerwartet Passanten auftauchen. Die Szenenpartnerin kann auch sehr weit gebaut sein, sodass der Mann kaum stimuliert wird, oder sie ist in Folge einer Operation beeinträchtigt, sodass der Mann nur ein kleines Stück in sie eindringen kann. Beim Analsex kann es dazu kommen, das obwohl die Partnerin sich vorher den Darm gereinigt hat, Kot an den Penis gelangt. Bei längeren Analsex-Szenen kann es zur Weitung des Schließmuskels kommen, in dessen Folge der Penis nicht mehr so intensiv stimuliert wird. An manchen Sets werden Kondome verwendet und so gut der Ansatz aus gesundheitlicher Perspektive ist, nicht jeder Mann kann gut mit einem Gummi arbeiten, da die Stimulation nicht so hoch ist, wie ohne - anderen wiederum mag dies helfen, nicht zu früh zu kommen.

Penisgröße

Auch wenn beim Porno ein großer Penis in der Regel gerne gesehen wird, gibt es zumindest in Deutschland auch genug Beispiele von Darstellern, die eher normal bestückt sind und die trotzdem seit Jahren gut im Geschäft sind.

Ausdauer

Eine Szene dauert mitunter mehrere Stunden, weshalb eine gute Ausdauer wichtig ist. Bei der Hinauszögerung des Orgasmus kann z.B. die richtige Atmung (tief, Zwerchfell) hilfreich sein.

Cumshot

Es wird gerne gesehen, dass ein Mann quasi auf Befehl kommen kann. Ebenfalls kommt es gut an, wenn der Mann in der Lage ist, große Mengen Ejakulat auszustoßen.

Einstieg

Als Frau ist der Einstieg in die Branche einfach, da ein stetiger Bedarf an frischen Gesichtern besteht. Als Mann ist es schwieriger, aber man kann sich z.B. bei Inflagranti oder Eronite® Movie Productions bewerben, die regelmäßig neue Darsteller suchen. Eine weitere Möglichkeit an Jobs zu kommen, ist die Webseite Miss Busty. Von kostenpflichtigen Castings ist abzusehen; es ist eher üblich, Männer anfangs bei Gangbang-Produktionen ohne Gage einzubauen.

Namen

Viele Pornodarsteller benutzen einen Künstlernamen. Einige drehen auch nur unter einem Vornamen. Das kann dazu führen, dass es jede Menge Chrissis und Lenkas gibt und möglicherweise wird es schwierig, die einzelnen Darsteller auseinander zu halten. Besonders bei Suchmaschinenergebnissen kann es ziemlich unübersichtlich werden.

Vor der Wahl des Namens sollte via Suchmaschinen und Online-Markenrecherche verschiedener Patentämter (DPMA, OAMI/HABM usw.) geprüft werden, ob er (oder ein ähnlicher Name) schon verwendet wird. Ist der Name noch frei, sollte er als Wortmarke beim Patentamt eingetragen werden.

Fotoshootings

Fotoshootings laufen ähnlich wie gefilmte Szenen ab, nur sucht der Fotograf üblicherweise zwischendurch mit der Kamera einen Ausschnitt, dann wird die Aktion kurz angehalten (meistens an dem Punkt, an dem der Penis gut zu sehen ist), das Foto geschossen und der Sex geht weiter, damit der Mann erregt bleibt.

Gewerbeschein

Um den Beruf als Pornodarsteller auszuüben, sollte man ein Gewerbe als Darsteller anmelden. Nach Ablauf eines Jahres erfolgt die Steuererklärung und das Einkommen wird entsprechend versteuert - deshalb ist es sehr empfehlenswert, einen Teil der Gage zurückzulegen.

Ausstieg

Für Darsteller ist der Ausstieg nicht immer einfach. Dies mag zum einen daran liegen, dass sie es gewohnt sind, vergleichsweise viel Geld zu verdienen. Andererseits ist durch die Darstellertätigkeit die Tür zu einigen seriösen Berufen verbaut. Ein Pseudonym schützt nur begrenzt davor.

Berufe, die zu ergreifen problematisch sein könnte, sind unter anderem: Lehrer, Banker, Politiker und Moderator bei den Öffentlich-Rechtlichen. Weniger problematisch sind zuweilen Jobs wie Moderation einer Erotik-Call-in-Sendung, Model für Erotik-Kataloge, Schlagersänger, Tänzer, oder DJ.

Einige Darsteller nutzen nach ihrem Ausstieg auch ihre Kontakte zur Branche, um Porno-Regisseur, -Produzent oder Agent zu werden.

Manche Darsteller werden die Aufmerksamkeit vermissen, die sie in ihrer aktiven Zeit erfahren haben: Interviews, Autogrammstunden, Fernsehberichte über sie. Der neue Job als Sekretärin erscheint dann möglicherweise weitaus weniger glamourös.

Kritik

Porno-Kritiker wie EMMA - Das Politische Magazin von Frauen sind der Auffassung, dass eine Frau, die als Pornodarstellerin arbeitet, zwangsläufig Schaden nimmt. Manche Kritiker glauben, dass Frauen, die Pornos drehen, in ihrer Kindheit in irgendeiner Weise missbraucht wurden.

Paare, die als Pornodarsteller exklusiv miteinander arbeiten, werden bei der Kritik gerne übersehen. Spätestens hier kann wohl nicht mehr von der Frau als "Loch, das herumgereicht wird und alles machen muss" gesprochen werden. Und auch das gesundheitliche Risiko ist im Falle von festen Paaren nicht gegeben.

Weblinks



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